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Dieses Thema hat 2 Antworten
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Fingolfin Offline




Beiträge: 354

10.03.2019 05:46
WARNUNG vor der Fidor Bank Zitat · Antworten

Ende des Jahres 2018 wurde ein neues Vereinskonto fällig.

Google sei Dank fand sich eine Bank, die weiterhin Girokonten ohne Kontoführungsgebühren für Vereine anbietet: Die Fidor Bank.
Ein Link zur Kontoeröffnung war gleich dabei, also LOS!.

Denkste !
Schon der zweite Eintrag im Online-Antrag stellte eine unüberwindliche Hürde dar:
„ Ich bin einzelvertretungsberechtigt“

DAS ist bei uns (aus guten Gründen) niemand, aber ohne das Häkchen funktioniert der ganze Antrag nicht. Zahlreiche Klicks später (eine Hilfeseite gibt es nicht, mann soll die Community fragen!), wird erklärt, es bestehe auch die Möglichkeit, den Antrag schriftlich (also offline) zu stellen.
Gesagt, getan, alle Unterlagen zusammengekramt und weiter an die anderen Vorstandsmitglieder gegeben. Der Letzte schickt das Ding PER EINSCHREIBEN nach München. Das war am 13.12.18.
Nun beginnt das Warten, na ja vor Weihnachten kann das ja ein bisschen dauern. Am 27..12. kam mir das dann schon komisch vor, nicht einmal eine Eingangsbestätigung bekommen zu haben, also ran ans Feleton und meiner Lieblingsbeschäftigung frönen: Anruf bei der Hotline.
Dreizehn Minuten Wartezeit mit zahlreichen Ansagen, darunter auch die, man möge sich doch per Mail an den Kundenservice wenden- was ich später auch tun sollte, in etwa mit dem Ergebnis, das ich erzielt hätte, wenn ich diese Mail an Donald Trump gesendet hätte.
Als sich nun endlich, ein freundlicher, wie sich aber schnell herausstellte ahnungsfreier Mitarbeiter meldet, erkläre ich ihm mein Anliegen und das ich nun schon zwei Wochen auf Reaktion der Bank warte. Es sei weder eine Reaktion geschweige denn die übliche Postident eingegangen. „Mit Postident arbeiten wir gar nicht“ kommt als Antwort. Er beharrt auf meiner „Fidor-ID“ von der ich noch nie gehört habe. Die bekäme ich bei Online-Antragsstellung. Ääääh, habe ich nicht gerade lang und breit erklärt, warum das nicht möglich war??

Von der Sache mit der Einzelvertretungsberechtigung hat er noch nie gehört, aber :
„Ohne Fidor-ID kann ich Ihnen nicht helfen“. Ein Antrag läge nicht vor. Und mein Einschreiben??
Sowas verschwinde schon mal. Aha.

Ich mache mich also – rechtswidrig – daran, den Online-Antrag mit Häkchen an der nötigen Stelle auszufüllen und erhalte stante pede : eine Fidor-ID !!!
Ich fühle mich sofort wieder als Mensch und sogar ein wenig als Kunde. Ein Irrtum, wie sich bald herausstellt.
Aaaaber, ich erhalte eine Mail, in der ich aufgefordert werde, die benötigten Unterlagen für die Kontoeröffnung hochzuladen sowie einen Link zur Identifizierung per App !!! Das erweist sich auch als Geduldsprobe, funktioniert aber schlussendlich. Hochladen in drei Minuten erledigt. Nun beginnt das Warten.
Am 06.01.2019 – unser altes Kono läuft am 24. aus – erhalte ich eine Mail, mit der Aufforderung, die fehlenden Unterlagen hochzuladen. Eingeloggt auf der Homepage(DAS geht mit Fidor-ID nun auch!!), werden nun genau die Unterlagen gefordert, die ich eine Woche zuvor mit dem Antrag hochgeladen hatte.
Ich antworte auf die Mail, dass meine Glaskugel derzeit leider defekt sei und es schon interessant für mich wäre, zu wissen, welche Unterlagen noch fehlen. Sicherheitshalber rufe ich noch die Hotline an- kein ganz dummer Gedanke, denn die Antwort auf meine Mail erhalte ich am 04.02.2019, also ziemlich genau vier Wochen später.
Der – immer noch freundliche – Mitarbeiter scheint nun in seine Glaskugel zu schauen und meint, es könne sich eigentlich nur um die Ausweiskopien der anderen Vorständler handeln, die noch fehlten.
Besorgt. Hochgeladen. Gewartet . Nix.

Eine Woche später erneut die Hotline. Freundlicherweise sieht sich der Mitarbeiter die Unterlagen an und erklärt, alles sei vollständig, er gäbe sie jetzt weiter, an die Abteilung, die das Kono freigebe, es sei nur noch eine Frage von wenigen Tagen, bis das Konto verfügbar wäre. Meiner vorsichtigen Nachfrage, ob diese Abteilung vielleicht auch feletonisch zu erreichen wäre, antwortet er sybellinisch, die säße in Berlin und sei nicht zu erreichen. In mir wächst langsam der Verdacht, sie ist im Führerbunker untergebracht und von der Außenwelt abgeschnitten. Oder existiert gar nicht.
Doch jetzt geht es Schlag auf Schlag :
Schon ZEHN Tage ( und drei Hotline-Anrufe) später erhalte ich per Mail die Mitteilung, mein Antrag sei leider abgelehnt, ich sei gar kein Vorstandsmitglied und somit weder antrags- noch kontoführungsberechtigt . Erläuterung : ich hatte nur (weil genau wie gefordert drei Monate alt) den letzten Registerauszug hochgeladen, in dem aber nur Änderungen aufgeführt sind. Da ich seit Beginn 1.Vorsitzender bin, stehe ich da nicht drin.

Also : Registerauszug angefordert (sicherheitshalber beglaubigt; Kosten : 20€uronen) , hochgeladen und die Hotline kontaktiert.
Nun sei aber wirklich alles ganz prima bekomme ich zur Antwort, nichts, aber auch gar nichts stehe unserem Konto jetzt noch im Wege.
Ich hingegen frage (dieser Verdacht kriecht langsam in mir hoch)mich, ob es möglich sei, das seine feine Bank vielleicht gar keine Lust habe, einen Verein aufzunehmen, dessen Betätigung mit Süchtigen zu tun hat. Er weist dies von sich, schränkt aber ein, wenn, dann sei er nicht die richtige Person, mir das mitzuteilen.
Wer dann?? Wahrscheinlich die im Führerbunker. Aber die sind ja nicht…. (s.o) .

Er werde jetzt noch eine Mail an die Abteilung schreiben, die hohe Dringlichkeit betonen und dann werde das schon.
Ich beginne langsam, etwas ungnädig zu werden, ist doch unser altes Kono schon platt und die Vereinskohle zwischengeparkt. Erste Rechnungen gehen ein und niemand kann seinen Beitrag zahlen.
Ich logge mich mittlerweile täglich ein, alle Hochladeanforderungen stehen auf grün, woran hapert es?
Es ist mittlerweile Februar, ich habe Antwort auf die vier Wochen alte Mail von mir, aber nix passiert.

Dann aber :
Es folgt die erneute Ablehnung meines Antrags . Begründung :
Ich sei ja gar nicht einzelvertretungs- (Blitzmerker!!!) mithin sei ich nicht antragsberechtigt.

Diese eiskalte Logik beeindruckt mich nachhaltig und ich überlege, nach München zu fahren und den Laden in die Luft zu sprengen. Einziges Manko : kein C4 im Haus.
Mir wird jedoch ein Ausweg gewährt:
Ein Vorstandsmitglied solle die beigefügte POSTIDENT erledigen und alles sei in Butter.
Postident?? War da nicht was??

Ich kontaktiere fröhlich die Hotline und erfahre, dass die Identifizierung per App nur einmal pro Konto möglich sei(warum??), mit der Postident aber endgültig unserem Konto nichts mehr im Wege stehe.
Meinen inzwischen nicht mehr so leisen Zweifeln entgegnet der- wie immer freundliche und hilfsbereite- Mitarbeiter das werde schon, nur Geduld.
Meine ist so ganz langsam aufgebraucht, aber was sind schon sieben Wochen, der Schöpfer hat ja auch sieben 7 Tage für die Welt gebraucht.
Sicherheitshalber erzähle ich diese Story auf der Vorstandssitzung am 09.02. und wir beschließen, notfalls zu unserer ersten Vereinsbank zurück zu kehren, bei der alles geklappt hat wie am Schnürchen und die wir nur der Kontoführungsgebühren wegen verlassen haben.
Die Postident wird Mittwochnachmittag erledigt.

Am Montag kontaktiere ich meine neue Lieblingshotline, die Siebenundzwanzig Warteminuten erzeugen in mir den Eindruck, dass – ähnlich wie an der Hotline meines Internetanbieters- nur noch ganz abgestumpfte oder unter starken Beruhigungsmitteln stehende Mitarbeiter*innen auf meine Feletonnummer reagieren.
Wie immer freundlich und hilfsbereit stellt der Mitarbeiter fest, es liege keine Postident vor.

Ich habe es geahnt: Der Führerbunker hat auch keinen Briefkasten.

Meinen Einwand, eine Postident sei wie ein Einschreiben und verschwinde nicht einfach, wischt er beiseite : „sowas kommt häufiger vor als Sie denken“ und meint, ich solle noch zwei, drei Tage warten, die tauche schon noch auf. Ich habe ein Deja vu.
Zwei Tage später ist nix aufgetaucht, dafür aber meine Contenance endgültig über die Wupper gegangen. Ich feletoniere auf der Arbeit mit der Hotline und ein Kollege von mir krabbelt aus seinem -fünfzehn Meter entfernten- Büro um zu hören, wen ich da gerade zusammenfalte.
Der- im Gegensatz zu mir immer noch freundliche- Mitarbeiter meint, er könne ja noch eine Mail schreiben und versuchen, das Konto ohne Postident freischalten zu lassen, schließlich (auf diese Idee habe ich ihn gebracht) lägen ja Ausweiskopie und Registerauszug vor, so dass doch stark davon auszugehen sei, dass diese Personen in Realitas existieren. Das ist Balsam für meine geschundene Seele, es überwiegen allerdings die Zweifel, ob der Führerbunker Internetzugang hat.
Alternativ könnte ich die Postident ja nochmal neu schicken, meint er. Ich aber denke, eher schicke ich eine Briefbombe.
Ich erwäge, bei den Krankenkassen einen Förderantrag für eine Reise nach Berlin zu stellen, wo dann der gesamte Vorstand live und in Farbe seine Existenz nachweist. Der Nachteil von sechs genommenen Urlaubstagen wäre ja leicht zu verschmerzen für ein kostenloses Konto. ABER :
Was, wenn der Führerbunker auch keine Türen hat???

Ich verwerfe diese an sich reizvolle Idee und rufe stattdessen Frau K. an, die Kundenbetreuerin unserer ersten Bank. Sie hat- weil nicht im Führerbunker untergebracht- eine eigene E-Mail-Adresse und (!!!) Feletonnummer .
Ich schildere kurz und sachlich meine hier dargestellten Erfahrungen, höre förmlich das Kopfschütteln auf der anderen Seite und als Antwort:
„Schicken Sie Satzung und Registerauszug, ich kümmere mich“ !
Das war Donnerstag. Am Freitag schicke ich das per Mail, Frau K. hat aber Urlaub. Am Montag um 09:30h antwortet sie: „Passt schon, bitte Postident aller Vorstände, Satzung etc. per Post schicken.“
Mittwoch ist das erledigt, am Freitag kommt die Bestätigung per Mail und am Dienstag darauf ist der (von IHR !!!!!!!!!!!!!) ausgefüllte Kontoeröffnungsantrag in meinem Briefkasten. Fehlen nur noch so ca. 50 Unterschriften (Geldwäschegesetz!!) mal zwei (keine Einzelvertretungsberechtigung!!) und zehn Stempel. Done.
Am Donnerstag darauf ist unser Konto in trockenen Tüchern und die „Zahlungsunfähigkeit“ des Vereins Geschichte. Drei Wochen für den gesamten Vorgang.

Und die Fidor Bank ??? wird der geneigte Leser sich fragen.
Die werde ich diese Woche anrufen, allen Beteiligten dort einen qualvollen Verkehrstod wünschen und mitteilen, dass sie sich ihr feines Konto in die Haare schmieren können. Da freue ich mich schon drauf wie Bolle….

p.S.: Ich habe diese kleine Glosse verfasst , um ALLE vor den Geschäftspraktiken der FIDOR-Bank zu warnen und fordere alle Leser ausdrücklich auf, sie so gut wie möglich in den sozialen Netzwerken zu verbreiten, damit solchen Trollen nicht noch mehr Leute zum Opfer fallen…

Habe fertig

Gruss
Michael

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Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt.

trimmi Offline



Beiträge: 32

10.03.2019 09:28
#2 RE: WARNUNG vor der Fidor Bank Zitat · Antworten

Sehr gut geschrieben!

Ich habe es bereits in Facebook geteilt, dann kann sich die Warnung schon einmal ein bischen verbreiten...




Trimmi

Fingolfin Offline




Beiträge: 354

10.03.2019 10:39
#3 RE: WARNUNG vor der Fidor Bank Zitat · Antworten

Zitat von trimmi im Beitrag #2

Sehr gut geschrieben!

Ich habe es bereits in Facebook geteilt, dann kann sich die Warnung schon einmal ein bischen verbreiten...




Trimmi

Sehr schön, weiter so, bei Twitter, Instagram oder wo Ihr Euch sonst so rumtreibt.

Und immer nur verlinken...

Gruss

Michael

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